Strassenkarte

Die Geschichte zum Wilhelmsburger Löwen

„Der Wilhelmsburger Löwe mit seinem liebenden Löwenherz” verdankt seine Präsenz im Wappen der Insel einer der wohl ungewöhnlichsten Liebesgeschichten im 17. Jahrhundert, nämlich der zwischen dem reichen Welfenherzog Georg-Wilhelm aus dem damals mächtigen Hause Braunschweig-Celle und der bezaubernden Eleonore d’Olbreuse, einer Hugenottin aus dem französischen Landadel. Georg Wilhelm kämpfte damals „wie ein Löwe mit liebendem Löwenherz” für einen angemessenen Status seiner Liebsten und mittlerweile auch für die Tochter der beiden, Sophie Dorothea als Gräfinnen von Wilhelmsburg.

Wie kam es dazu? Ganz einfach, Georg-Wilhelm trat erst freiwillig sein schweres Erbe - samt anderer Braut - an seinen Bruder ab. Er wollte auch mit schon ca. 40 Jahren noch frei bleiben, sich - wie immer in Venedig amüsieren. Tja, und dann kam der Liebesgott Amor mit seinem treffsicheren Pfeil in Form von Eleonore.

Sehr bald schon lebten beide auf dem Residenzschloss Celle, von dem aus Eleonore der Stadt zu französischem Flair und einer kulturellen Blütezeit verhalf. Ganze 10 Jahre dauerte es, bis Georg Wilhelm und Eleonore heiraten konnten. Georg Wilhelm hörte von dem eingedeichten Polder, dem neu gewonnenen Land inmitten der Elbe und kaufte es. Schließlich fand er Unterstützung beim Kaiser in Wien, der Eleonore und Sophie Dorothea aufgrund dieses neuen Landbesitzes den Titel einer Gräfin verlieh. Ein Wappen musste her: Auf der einen Seite der Welfenlöwe - diesmal ganz untypisch von 9 roten Herzen umringt, auf der anderen Seite die französischen Lilien, die an Eleonores Herkunft nahe La Rochelle am Atlantik erinnern.

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